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Frizzante, Cider, Sekt Was ist da der Unterschied Wir klären auf

Beitrag vom Frizzante, Cider, Sekt Was ist da der Unterschied Wir klären auf

Prickelnde Spezialitäten vom Mostbaron – was gibt´s da zu entdecken?

Fruchtige Erfrischung gefällig? Prickelnde Getränke vom Mostbaron bieten sich an! Es gibt da erhebliche Unterschiede – im Geschmack, in der Süße, im Kohlensäuregehalt, in der Flaschengröße, in der Verwendung. Hier ein kleines „Was ist was“ aus der mostviertler Getränkewelt.

Cider, Frizzante, Schaumwein – wo liegt der Unterschied?

Cider ist in Mitteleuropa ein leichtes Erfrischungsgetränk: ein wenig süß, ein wenig spritzig belebend. Die Basis bilden meist Äpfel, im Mostviertel aber vor allem Birnen. Zusammengefasst also: süß, spritzig und mit wenig Alkohol. Ideal für den Sommer, zur Mehlspeis, für Leute die Süßes lieben!
Es gibt da eine Menge Varianten: Beim klassischen Apfel- oder Birnencider wird einfach Most und Fruchtsaft derselben Obstart gemischt und gemeinsam mit Kohlensäure abgefüllt. „Baroncider Apfel“ und „Baroncider Birne“ sind hochwertige Beispiele dafür. Seit einigen Jahren gibt es aber auch „aromatisierte Cider“, wo z.B. Kräuterauszüge, Blütensirup oder ähnliches beigefügt werden, um besondere Geschmacksnoten zu bekommen.
Sehr beliebt sind dabei die 0,33L Portionsflaschen, aus denen auch oft direkt getrunken wird.

Immer in der eleganten 0,75L-Flasche zu finden ist der Apfel- oder Birnen-Frizzante. Genießer schätzen diese eher trockenen, im Charakter meist feinen, eleganten Getränke, die zu sehr vielen Anlässen getrunken werden, sehr häufig als Aperitif. In der Produktion wird ein feiner Apfel- oder Birnenmost ausgewählt und mit Kohlensäure abgefüllt. Der Alkoholgehalt liegt hier mit ca. 6-7 Volumprozent etwas höher als beim Cider (3-4%), jedoch immer noch deutlich unter dem Alkoholgehalt von Wein-basierten Produkten (ca 12-13%). Das ist gerade als Aperitif ein erheblicher Vorteil, weil er nicht so schnell in den Kopf steigt.

Wenn die Flasche mit einem Sektkorken verschlossen ist, (nicht mit einem Schraubverschluss) dann handelt es sich um einen sogenannten Schaumwein. So werden die Spezialitäten genannt, die aus Obst gekeltert werden (nicht aus Trauben) und so wie Sekt erzeugt werden. Das bedeutet, dass die Kohlensäure nicht zugesetzt ist, sondern in einer zweiten Gärung entstanden ist. Ein fertig vergorener Birnenmost wird nochmals mit etwas Fruchtsaft und einer speziellen Hefe versetzt, und gärt dann unter Druck nochmals. Wenn das in einer Sektflasche geschieht, spricht man von „Flaschengärung“ oder „klassischer Champagner-Methode“. Hier entsteht die Kohlensäure, die durch den hohen Druck in der Flasche (bis zu 6 bar) besonders gut im Schaumwein eingebunden wird. Flaschenvergorene Schaumweine zeichnen sich durch eine besonders füllige, weiche Kohlensäure aus, sie brennt nicht auf der Zunge, sondern fühlt sich cremig-belebend an. Der Aufwand ist hier deutlich höher, was sich auch im Preis niederschlägt. Anspruchsvolle Genießer nehmen das für ein etwas kräftigeres Produkt mit reicher, weicher Kohlensäure gerne in Kauf. Im Mostbaron-Krimi von Helmut Scharner wird z.B. von den Damen der Birnenschaumwein sehr geschätzt. ????

Gibt es spezielle Apfel-/Birnensorten, die sich besonders gut für die Produktion eignen?

Grundsätzlich sind alle unsere heimischen Apfel- und Mostbirnensorten für die Herstellung geeignet. Es ist jedoch wichtig, auf die richtige Sortenwahl zu achten, wenn ich eine bestimmte Stilistik in meinen prickelnden Spezialitäten haben will. Die Rote Pichlbirne bringt z.B. einen intensiven, reifen Birnenduft in der Nase, die Speckbirne wiederum einen feinen birnigen Geschmack. Andere Sorten wie die Dorschbirne haben wieder etwas herbere Noten, die für einen langen Abgang wichtig sind.

Ist jeder Cider auch gleichzeitig ein Craft-Cider? Bzw. hat das etwas mit Craft Beer zu tun?

Nicht jeder Cider ist auch Craft-Cider! Es verhält sich hier tatsächlich ähnlich wie beim Craft Beer: das Wort „Craft“ kommt vom englischen „handcrafted“, also handgemacht, und meint, dass etwas Besonderes in kleinen Mengen von Handwerksbetrieben gemacht wird – im Vergleich zu industriellen Produkten, die in großen und immer gleichen Mengen auf den Markt kommen.

Wo auf der Welt gibt es außer dem Mostviertel noch erinnerungswürdige prickelnde Spezialitäten?

Eine Reise nach Kanada und den USA zum Thema Cider, die von der Moststraße organisiert wurde, wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Wir haben eine riesige Zahl an unterschiedlichsten Sorten verkostet, mit allen möglichen Gewürzen, Südfrüchten und Kräutern. Es war echt spannend zu sehen, welche Geschmackskombinationen möglich sind! Hervorragende Obstschaumweine kenne ich auch aus der Normandie und Baden-Würtemberg. In sehr vielen Regionen der Nordhalbkugel wird Obst gepresst – meist sind es Äpfel, das Mostviertel ist mit den köstlichen Birnenprodukten eher eine Ausnahme. Fast überall werden daraus auch prickelnde Spezialitäten erzeugt.

Wie soll man prickelnde Birnen-Spezialitäten am besten trinken?

Wenn ich einen Cider in einer Portionsflasche habe, ist es direkt vom gekühlten Flascherl natürlich am lässigsten.

Eleganter ist ein langstieliges Sektglas. Als Sommeraperitif würde ich in ein Weißweinglas einschenken und vielleicht ein paar Eiswürferl eventuell auch Früchte der Saison (z.B. Erdbeerscheiben oder frische Heidelbeeren) dazugeben.

Gibt es auch DEN Snack passend zum fruchtig-prickelnden Aperitif?

Zu den süßen Cider-Sorten würde ich Fruchtiges empfehlen, z.B. gebratene Speckzwetschken, pikante Törtchen mit Birne und Fenchel oder Schafkäse mit Erdbeeren und etwas Honig.  Generell ist natürlich Heimisches angesagt: gebackene Blunzradln auf Blätterteig mit Birnenchutney zum Beispiel, feiner Karreespeck auf Brotchips, garnierte Aufstrichbrötchen.. das Mostviertel hat sehr viel zu bieten, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Die wichtigste Frage stellen wir uns zum Schluss: wieso sollte man den fruchtig-prickelnde Spezialitäten vom Mostbaron trinken?

Weil sie fruchtig und belebend schmecken.
Weil sie im Alkoholgehalt leicht sind.
Und weil es cool ist, ein Stück Mostviertel zu genießen!

Toni Distelberger, 8.3.2022