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Die Streuobstwiese – alte Bäume, neue Chancen

Beitrag vom Die Streuobstwiese – alte Bäume, neue Chancen

Eine gesunde Streuobstwiese lebt von ihrer Vielfalt: große und kleine Bäume, alte und junge Bäume. Vor allem die älteren Bäume sind ein wichtiger Faktor für die Biodiversität auf einer Streuobstfläche. Die alten Baumriesen weisen oft vielfältige Strukturen in der Rinde auf und bilden Baumhöhlen aus. Diese dienen Tieren – vom Käfer bis zum Singvogel – als Lebensraum bzw. Nistplatz. Daher steigt der ökologische Wert eines Baumes mit seinem Alter. Viele Tiere, die auf alte Bäume mit ihren Kleinstlebensräumen angewiesen sind, zählen zu den am stärksten gefährdeten Arten. Zudem sind alte Bäume als „Kinderstube“ für viele Tierarten unerlässlich.

Auch für den Sortengenpool sind die alten Bäume oft wichtig. Alte, unbekanntere Sorten verschwinden zusehends. Aus diesem Grund haben die wenigen übriggebliebenen Bäume einen hohen Wert für die Biodiversität.

Gleichgewicht durch junge Bäume
Doch für das Gleichgewicht braucht es auch den Baumnachwuchs, der in Zukunft zu solchen Baumriesen heranwachsen kann. Neue Bäume zu pflanzen, ist selbstverständlich auch im Sinne des Besitzers der Streuobstwiese, denn auch Bäume haben einen Lebenszyklus und somit ein beschränktes Zeitfenster, in denen sie optimalen Ertrag liefern. Schließt sich dieses Fenster, müssen früh genug jüngere Bäume auf der Streuobstwiese gepflanzt worden sein, damit diese nun den entsprechenden Obstertrag ermöglichen können.

Wichtige Initiativen
Da die Streuobstwiesen in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stark dezimiert worden sind, gilt es generell, neue Streuobstflächen zu gestalten. Dazu gibt es in Österreich mittlerweile in vielen Regionen Initiativen, die es einfach machen, Streuobstbäume zu pflanzen. Eine davon ist die Obstbaumpflanzaktion die von der LEADER Region Tourismusverband Moststraße in Partnerschaft mit den LEADER Regionen Eisenstraße, Südliches Waldviertel Nibelungengau, Mostviertel Mitte, Kamptal, dem Verein Genuss Region Waldviertler Kriecherl und seit heuer mit der LEADER Region Elsbeere-Wienerwald angeboten wird.

Komplette Sets für jedermann
Dabei hat jede/r die Möglichkeit, komplette Obstbaumsets (Hochstämme) einfach online zu erwerben und bei einer Baumschule in der Region abzuholen. Dabei bekommt man dabei neben dem Hochstamm-Obstbaum einen Pflock, einen Verbissschutz, einen Jute-Anbindestrick und einen verrottenden Schutzsack für die Wurzeln. Bei Apfelbäumen ist zusätzlich ein Wühlmausgitter im Set enthalten. Wer möchte, kann sich sogar für einen Bio-Baum entscheiden. Besitzer landwirtschaftlich genutzter Flächen (z.B. Streuobstwiesen) profitieren durch eine Förderung von niedrigeren Preisen für die Sets.

Wie wichtig solche Initiativen für Streuobstwiesen sind, zeigt der Umstand, dass alleine durch die genannte Aktion im letzten Jahrzehnt 12.000 Obstbäume gepflanzt wurden! Dazu werden auch Informationen über die richtige Pflege dieser Bäume weitergegeben und sogar eigene Kurse (z.B. zum Thema Baumschnitt) angeboten. Mit solchen Initiativen ist es möglich, die Erhaltung alter und das Anlegen neuer Streuobstwiesen zu erleichtern und zu fördern. Natürlich kann auch jeder, der keinen eigenen Grund und Boden hat, etwas dazu beitragen: Sich bewusst für Streuobstprodukte (z.B. Most) zu entscheiden – wie etwa im Mostbaron-Shop. Mit dem Verkauf dieser Produkte haben Streuobstflächen auch in Zukunft eine Chance – und bieten ihrerseits Chancen für die Zukunft!




Mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union.